Die Studie RecruitingTrends 2017 vom Staufenbiel Institut und Kienbaum zeigt, dass Recruiting-Kanäle im Netz boomen.

Für die Studie RecruitingTrends 2017 hat das Staufenbiel Institut und die Personal- und Managementberatung Kienbaum im Herbst 2016 insgesamt 297 Unternehmen befragt. Untersucht wurden aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Recruitingkanäle, Fachkräftemangel und Employer Branding.

Zusammen beschäftigen die befragten Unternehmen mehr als 5,4 Millionen Arbeitnehmer weltweit. In 2016 erhielten die Personaler mehr als 736.500 Bewerbungen und haben insgesamt 177.000 Bewerbungsgespräche geführt.

Online Plattformen werden für die Personalbeschaffung immer wichtiger

Die Studie RecruitingTrends 2017 zeigt, dass Online Plattformen gegenüber klassischen Printanzeigen als Recruiting Kanäle weiter im Aufwind sind. Neben Portraits bei Xing, Facebook oder Kununu führen die meisten Unternehmen mittlerweile auch eigene Karriere-Websites (79%), die über offene Stellenangebote, Karrieremöglichkeiten und die Arbeitsatmosphäre allgemein informieren.

Insgesamt gaben 85% der befragten Personaler an, Online Anzeigen zu nutzen. Diese Form der Gewinnung neuer Mitarbeiter gilt somit als wirksamstes Mittel zur Personalbeschaffung. Dabei werden auch verstärkt Websites genutzt, die ganz konkrete Zielgruppen ansprechen, z.B. via Uniturm.de für gezielte Personalbeschaffung und Employer Branding in der Zielgruppe Studenten.

Rund 47% des Budgets werden für Online Anzeigen aufgewendet. Karrieremessen (14%), eigene Karrierewebsites (9%) und Printanzeigen (7%) spielen bei der Budgetverteilung im Zuge des Hochschulmarketings hingegen eine untergeordnete Rolle.

Dabei werden laut INTERNET WORLD Business 2/17 rund 58% aller Ads im sichtbaren Bereich ausgespielt. Die durchschnittliche Sichtbarkeit beträgt 27,5 Sekunden. Damit liegt die Sichtbarkeitsquote von Display Werbung auf deutschen Webseiten über dem EU-Durchschnitt (55%).

Das Active Sourcing (gezielte Ansprache von Bewerbern über Online-Plattformen und Apps) bewerten 71% der befragten Unternehmen als eher erfolgreich oder sogar sehr erfolgreich.

Wichtig bleiben mit 71% aber auch weiterhin Karriere-Events und Messen.

Recruiting Trends 2017 Kanäle

Fachkräftemangel steigt laut RecruitingTrends 2017 weiter

Mehr als 55% der Unternehmen gaben an den allseits prophezeiten Fachkräftemangel tatsächlich stark oder sehr stark zu spüren. Tendenz steigend. Für 87% der Befragten steht daher die Mitarbeitergewinnung an oberster Stelle der HR Agenda. Es folgt die Mitarbeiterbindung mit 80% sowie das Employer Branding mit 76%.

Gleichzeitig sinkt laut 26% der Befragten aber auch die Qualität der Bewerbungen von Hochschulabsolventen. Nur 19% stellen eine Qualitätsverbesserung fest.

Ein Viertel der Befragten würde deshalb gern verstärkt auch qualifizierte Flüchtlinge rekrutieren, scheut den Weg aber aufgrund der bürokratischen Rahmenbedingungen. Deshalb wird dies lediglich von 1% der Unternehmen in der Praxis angewendet.

6-15 Minuten investieren Personaler in den Bewerbungscheck

Um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, bleibt Bewerbern bei 47% der befragten Unternehmen lediglich 6-15 Minuten Zeit. 40% der Personaler nehmen den Bewerbungscheck sogar in weniger als 5 Minuten vor.

Der Check der Profile von Bewerbern in den Sozialen Medien hat sich noch nicht durchgesetzt. Lediglich 3% prüfen grundsätzlich soziale Profile. Knapp 30% der Personaler gaben aber an in Einzelfällen Facebook-Profile zu überprüfen.

Lebenslauf wichtiger als Anschreiben bei Bewerbern

75% der befragten Personaler setzen beim Bewerbercheck zunächst auf den Lebenslauf. Das Anschreiben nehmen hingegen nur 22% zuerst in die Hand. Der Lebenslauf gilt fast einstimmig als der wichtigste Teil der Bewerbung.

Als No Go’s bei Bewerbungen zählen die Befragten insbesondere Rechtschreibfehler, die Nennung falscher Ansprechpartner und Unternehmen sowie Lücken im Lebenslauf, die nicht erklärt werden, auf. Mehr als 82% der Unternehmen legt übrigens auch weiterhin großen Wert auf das Vorhandensein eines aussagekräftigen Bewerbungsbildes.

Auswahlverfahren: 2-3 Runden üblich

Die Personaler haben 2016 durchschnittlich 2.480 Bewerbungen erhalten und knapp 600 Vorstellungsgespräche geführt. Bei knapp 90% der Befragten müssen die Bewerber dabei 2-3 Auswahlrunden überstehen. Neben einem persönlichen Vorstellungsgespräch (98%) zählen Telefoninterviews (87%), Fallstudien (55%) und Assessment-Center (53%) zu den beliebtesten Auswahlverfahren.

Das dies dauert, ist klar. Daher verwundert es auch nicht, dass bei 70% von der Stellenanzeige bis zur Unterzeichnung des Vertrages vier bis zwölf Wochen vergehen.

Die RecruitingTrends 2017 vom Staufenbiel Institut und Kienbaum können Sie hier downloaden.

Recruitingtrends HR Agenda

Bildquelle Titelbild: Vielen Dank an Tumisu für das Titelbild (© Tumisu / pixabay.com).
Bildquelle Infografiken: Vielen Dank an das Staufenbiel Institut für die Grafiken (© staufenbiel.de).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert